Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben (Hermann Hesse)

Puuuuuuuhhhhhh, kennst Du das?

Dinge verändern sich, Situationen und Menschen und Jobs scheinen mit einem Mal nicht mehr zum eigenen Leben zu passen, man weiss noch nicht was als Nächstes kommt, aber das Gefühl sagt ganz deutlich, dass das Alte nicht mehr passt. Man redet es sich eine Zeitlang schön und passend, aber kommt irgendwann unweigerlich zu dem Punkt, an dem man sich mit seinen Gedanken und Gefühlen und Emotionen auseinandersetzen muss, mit Freunden oder Familie darüber spricht, neue Vorhaben und Pläne immer mehr Gestalt annehmen und dann ……. Vollgas:-))

BREATH & SPIRIT Yoga im Schwarzwald – wie alles begann

Vor einigen Jahren habe ich mit einer Bekannten und damaligen Geschäftspartnerin ein gemeinsames Unternehmen gegründet – die Yogaauszeit im Schwarzwald GbR. Zwei yogaverrückte Betriebswirtinnen, reiselustig, verliebt in den Schwarzwald und die Natur, mit mehr oder weniger viel Erfahrung im Unterrichten von Yoga, Leiten von Trainings und Retreats und der Veranstaltungsorganisation.

Von Altem und Neuem

Mit ganz viel Herzblut, Leidenschaft und einer gehörigen Portion Respekt vor diesem Vorhaben haben wir unser gemeinsames Herzensprojekt neben dem Hauptjob gestartet. Nächte durchgearbeitet, diskutiert, Texte entworfen, wieder verworfen, neu geplant, bis das Ergebnis für uns rund war. Unsere Ersparnisse für die neue Website und die ersten Flyer und Visitenkarten auf den Kopf gehauen und das für den Urlaub geplante Budget in professionelle Fotos investiert. Vor dem ersten Yogawochenende vor Aufregung kaum geschlafen und nach dem Wochenende vor Freude und Dankbarkeit auch nicht mehrJ. Wundervolle, emotionsgeladene und arbeitsintensive Monate und Jahre erlebt und irgendwann festgestellt, dass wir an einem Punkt sind, an dem die Vorstellungen und Wünsche doch sehr auseinander driften. Die Erkenntnis zu bekommen, dass sich Pläne ändern, der Fokus sich verschieben kann und dass Menschen nicht immer gleich denken, auch wenn sie miteinander befreundet sind. Wo irgendwann auch kein gemeinsamer Konsens mehr zu finden ist und Emotionen hochkochen. Der logische, wenn auch nicht einfache Schritt war, das gemeinsame Vorhaben auch gemeinsam zu beenden – in Dankbarkeit für das, was war und mit schönen Erinnerungen an liebenswerte Gäste, inspirierende Retreats in der Natur des Schwarzwaldes, Lachen und Verbundenheit.

Raus aus der Komfortzone

Und was ist dann noch passiert? Auch mein Hauptjob als Betriebswirtin sollte irgendwann ein anderer werden – mit mehr Zeit für die Dinge, die für mich wichtiger wurden und mehr Raum bekommen sollten. Jahrelang habe ich meinen Beruf und meine Aufgaben wirklich geliebt, aber was tun, wenn die Begeisterung dafür nachlässt und sich auch mit neuen Herausforderungen nicht mehr einstellen will? Dann ist es definitiv an der Zeit, wieder einmal etwas zu verändern im eigenen Leben, anstatt zu verharren und auf Besserung zu hoffen!

Irgendwann dachte ich mir – wenn ich diese Zeit, die ich täglich im Büro verbringe und in die Nebenbei-Selbstständigkeit stecke, in mein eigenes Herzensprojekt investiere, dann muss doch auch etwas Gutes dabei rauskommen, oder nicht? Und weiter überlegt – was kann ich eigentlich? Wie viele Aus- und Weiterbildungen habe ich absolviert, welches Wissen mir angeeignet, was möchte ich gerne weitergeben, anderen Menschen vermitteln, was soll in meinem Leben wieder mehr Raum bekommen und was hat einfach keinen Platz mehr?

So entstand langsam, in kleinen Schritten und erst noch sehr behutsam, die Idee sich mit Yogakursen und -retreats im Schwarzwald in Vollzeit selbstständig zu machen. Zusätzlich noch einen Minijob zu behalten, die Themen Seminarküche und Kochkurse weiter auszubauen und die ersten Jahre auch auf manches zu verzichten. Wohl bewusst, dass der Anfang nicht leicht werden wird, jedoch trotzdem voll Begeisterung und Freude und dem Willen, etwas Neues, Schönes zu erschaffen und zu kreieren. Im Bewusstsein, weder Sicherheit noch ein regelmäßiges Einkommen zu haben – aber im Gegenzug unendliche Freiheit, selbst zu gestalten, eigene Entscheidungen und Ideen umzusetzen und notfalls auch einmal ein Projekt zu versenken – und wenn? Bei Entscheidungen dieser Art habe ich mir eigentlich immer zwei Fragen gestellt:

  1. Was passiert, wen es genau so klappt, wie Du es Dir vorstellst, wie fühlst Du Dich dann? Und ich kann Dir sagen – das Gefühl ist unbeschreiblich!
  2. Was passiert, wenn es nicht so klappt und Du scheiterst? Stirbt dann jemand? Antwort: Nein – dann stehst Du auch wieder auf und versuchst es auf eine andere Art. Auch hier kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen – es ist niemals so schlimm, dass es sich nicht gelohnt hätte, es gewagt zu haben! Manchmal bewahrt uns das Leben damit auch vor dem einen oder anderen, das erkennen wir aber meist erst zu einem späteren Zeitpunkt – hab` hier wirklich Vertrauen! Damit bin ich bislang sehr gut gefahren.

Für mein Team und mich zählt am Ende des Tages bzw. am Ende eines Retreats, dass die Augen unserer Gäste leuchten, Tage voll Sonne, Lachen, Yoga und Gemeinsamkeit noch lange nachwirken und wir mit dem, was wir tun, Menschen glücklich machen. Sinnstiftend, das ist glaube ich der richtige Ausdruck, den ich verwenden möchte für das, was ich tagtäglich tue.

Und weisst Du was? Diesen Blogbeitrag habe ich bereits im Dezember 2019 geschrieben und nie veröffentlicht. Heute, im März 2021, im quasi 2. Jahr Lockdown durch Corona, fällt er mir wieder in die Hände. Hätte ich im Nachhinein irgend etwas anders gemacht? Ganz klar – nein, niemals! Alles, für was ich mich damals entschieden und was ich niedergeschrieben habe, ist für mich heute noch so aktuell wie damals. Und heute ist ein guter Tag für einen neuen Blogbeitrag – danke, dass Du bis hierhin gelesen hast!

„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende“ (Demokri)

 

 


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