Chaos im Innen, Chaos im Aussen…
So Ihr Lieben, nach so vielen Monaten kommt wieder einmal ein neuer Beitrag – warum brauchen manche Dinge bloss manchmal so lange?

Irgendwie war ich die letzten Monate nicht so verbunden mit der Wirklichkeit, habe ich mich nicht so wirklich angedockt gefühlt. Vielleicht kennst Du das Gefühl: Manchmal passiert so viel im Aussen und hält uns das Leben so in Atem, dass die Verbundenheit flöten geht – zur Natur, zur Erde, zu uns selbst. Zu dem, was uns eigentlich wichtig ist.

Während ich diese Zeilen schreibe, ist bereits fast 3.30 Uhr morgens. Irgendwie hält es mich in dieser Nacht ganz besonders wach – wie häufig in diesen Wochen, in denen so viel passiert, gefühlt alles gleichzeitig kommt und man dennoch keinen Schritt weiter ist. Was ist eigentlich los? Eigentlich ist seit mindestens vier Wochen mein Umzug vom Schwarzwald in das schöne Ruhrgebiet (ja, ich finde es wirklich wunderschön) abgeschlossen. Eigentlich ist der neue Job begonnen, die gemeinsame neue Wohnung bezogen, sind die ersten Yogakurse bereits gestartet. Eigentlich ist alles klar und doch so gar nichts. In der Realität sind die bereits gepackten Kartons wieder ausgepackt, ist die Eigentumswohnung im Schwarzwald (Gottseidank) doch noch nicht vermietet, ist alles wieder auf Anfang. Werden zusätzliche neue Yogawochenenden geplant, wieder Yogakurse terminiert, nach neuen Räumlichkeiten im Schwarzwald und auch ausserhalb gesucht. Und warum? Weil das Leben manchmal anders spielt, als man es plant.

Sechseinhalb Wochen Gefühlschaos, planen, wieder umplanen, Kompromisslösung und doch keine Lösung liegen hinter mir. Ich will niemanden mit Details langweilen, nur so viel – es war echt herausfordernd und es hat mich an meine Grenzen gebracht, sowohl körperlich als auch seelisch. Von meiner inneren Mitte war ich in den letzten Wochen weit entfernt. Es reicht jetzt auch. Und dennoch – es hat mir auch viel über meine eigenen Schattenseiten und Muster und das, was ich dringend auflösen sollte, gezeigt. Und natürlich auch viel über dunkle Seiten, die nicht meine sind. Aber auch nicht in meine Verantwortung fallen und ich kann mich hier hoffentlich auch in Zukunft komplett herausnehmen. Das Patriarchat darf gerne woanders stattfinden. Sorry – it is not my business.

Gerade, während ich am Laptop sitze und eigentlich an etwas ganz anderem arbeite, geht mir die Surrealität dieses Moments durch den Kopf. Eigentlich, eigentlich war alles so komplett anders geplant. Aber was machen wir, wenn das Leben unsere Planung mal wieder mächtig durcheinander wirbelt? Ich kann Dir sagen, was ich gemacht habe – ich habe fast sieben Wochen angekämpft gegen die Situation und gekämpft für das, was mir wichtig war, bin geblieben, gegangen und wiedergekommen. Resultat: Leider null. Seit einigen Tagen kann ich loslassen und besser mitfliessen – mit diesem gefühlt völlig verrückten Fluss des Lebens. Was mich tröstet? Das Leben ist immer für und nie gegen uns, und was wir heute noch nicht verstehen können, darf vielleicht in ein paar Monaten oder Jahren klarer werden. So lange versuche ich einfach, im Vertrauen zu bleiben und nun einen Schritt nach dem anderen zu gehen – kleine Schritte zwar, aber dennoch vorwärts.

Versuche mein Business im Schwarzwald, das ich schon umzugstechnisch ziemlich heruntergefahren habe, wieder neu zu beleben. Akquiriere neue und alte Kontakte. Freue mich über Begegnungen und Gelegenheiten, die aus heiterem Himmel einfach so kommen und ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Als Geschenk für mich – danke liebes Universum! Freue mich über viele neue und bekannte Gesichter bei unseren Yogaretreats, die ein solch grosses Geschenk sind und immer wieder neuen Spirit geben. Und versuche, diese Welle zu surfen und nicht unterzugehen – nicht emotional, nicht körperlich und auch nicht finanziell. Fange ich eben nochmal fast von vorne an:-)).

Schwächer hat mich das Ganze nicht gemacht, eher stärker. Auch wenn dazwischen oft der Impuls war, nicht mehr weiterzumachen. Und vielleicht kennst Du das oder bist Du auch gerade in der Situation, in der der Sturm so stark ist, dass er Dich umzuwerfen droht. Welcher Sturm es auch immer ist – Job, Beziehung, Familie, die eigene Gesundheit oder etwas völlig anderes. Und selbst wenn wir wieder einmal umfallen und das Leben uns aus der Bahn wirft, bleib nicht liegen. Steh wieder auf und mache weiter – und auch wenn es nur kleine Schritte sind, ganz egal, aber bewege Dich. Und nach jeder dunklen Nacht kommt wieder die Morgenröte und ein neuer Tag!

I feel you. Alles wird wieder gut.


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